Noch mehr Erfolgstipps für digitale Nomaden – sind die wirklich notwendig? Absolut, denn ich verkaufe dir keine Produkte, sondern gebe dir (unpopuläre) Tipps, die von Herzen kommen.
#Hab ein Konzept
Wenn alles möglich ist, ist die neu gewonnene Freiheit natürlich dein bester Freund. Aber Achtung: Sie kann auch schnell zu deinem größten Feind werden. Du glaubst das jetzt vielleicht nicht, aber wenn du alles machen kannst und das auch noch von überall auf der Welt, dann bist du den größten Teil des Tages mit Entscheidungen beschäftigt. Deshalb ist es wichtig, dich vorab beispielsweise zu fragen:
- Möchte ich möglichst viel von der Welt sehen oder möchte ich beruflich weiterkommen?
- Sind mir soziale Kontakte wichtig oder möchte ich wirklich absolut selbstbestimmt leben und immer genau das machen, was mir gerade in den Sinn kommt?
Für uns stand fest: Wir wollen genau so arbeiten wie daheim. Wir wollen im Durchschnitt keine höheren Lebenshaltungskosten haben, als zuvor in Hamburg. Und wir wollen nach Feierabend kitesurfen. Gerade letztes hat uns die Reiseplanung erheblich erleichtert, denn wir sind „einfach“ dem Wind hinterhergereist.
#Starte sanft
So häufig lese ich von Menschen, die von einem auf dem anderen Tag alles hinwerfen, einen Blog gründen und losreisen – in der Hoffnung, zukünftig von ihren Blogbeiträgen leben zu können. Und: Ich kenne niemanden, bei dem das geklappt (von Einzelfälle dürft ihr in den Kommentaren berichten).
Ich kann nur jedem raten, langsam zu starten. Wir waren beide viele Jahre selbstständig, haben von zuhause ortsunabhängig gearbeitet. Sind dann erst einmal für drei Monate nach Malmö in Schweden gezogen, um dieses Digitale Nomadentum auszuprobieren. Haben erst dann all unsere Sachen verkauft und die Wohnung aufgelöst. Sind aber immer noch nicht los, sondern in eine Ferienwohnung an der Ostsee gezogen, um die letzten Formalitäten zu erledigen, von denen es sehr viele gibt.
Das wir dann fast ein Jahr dort geblieben sind, weil es einfach so schön war, ist ein anderes Thema.
Unser erstes Ziel war dann ein EU-Land – Martinique in der Karibik, das als Überseedepartement Teil von Frankreich ist. Hier hatten wir keine Auflagen durch Visa, konnten mit dem Euro bezahlen und eine mehr oder weniger vertraute Sprache sprechen.
Dass wir irgendwann mal in Kenia landen würden, hätte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geglaubt.
#Sei ehrlich zu dir und deinen Kunden
Darüber habe ich im Text „Was sagen eigentlich deine Kunden dazu?“ schon mal ausführlich geschrieben.
Fakt ist: Kein einziger Kunde ist abgesprungen, weil wir ins Ausland gegangen sind. Warum? Weil wir zuverlässig genau so weitergearbeitet haben, wie sie es von uns aus Deutschland gewohnt waren.
#Bleib normal
Mein Lieblingstipp! Und leider auch ein verdammt notwendiger, wenn ich mich (auf Social Media) so umschaue. Ja, dein neuer Lifestyle ist ein Traum, du hast ihn dir selbst ausgesucht und viel Arbeit investiert, um genau dieses Leben zu leben. Das ist toll!
Gilt aber auch für deine Freundin, die aus Überzeugung ein Haus auf dem Land (dem deutschen Land) gekauft hat, jeden Tag im Büro sitzt und zwei Kinder und einen Hund hat. Ihr Leben ist (im Idealfall) genau das, was sie möchte! Vielleicht hat sie sogar mit einer Hängematte im Garten.
Versuche daher erst gar nicht, ihr dein Leben aufzudrängen, dann ist sie auch für dich da, wenn dir dein Cocktail in der Hängematte über den Laptop kippt und du realisierst, dass das Leben auch im Ausland nicht eine einzige Party ist.
Apropos Cocktail in der Hängematte: Viele Digitale Nomaden versprechen dir, beim Ausbruch aus der Gesellschaft zu helfen. In Wirklichkeit aber bist du es, der / die ihnen dabei hilft, ihren Lifestyle durch den Kauf von Büchern, Onlinekursen etc. zu finanzieren.
#Reise langsam und bewusst
schnelles Reisen = teures Leben
teures Leben = viel Arbeit
viel Arbeit = wenig Zeit
Alles klar?
#Denke voraus und plane
Defektes Internet oder Stromausfall? Ständiger Begleiter. Arbeitsstop durch Skolopender-Biss? Kommt vor. Plötzliche Affeninvasion im Büro? Mehr als einmal. Blöd, wenn ausgerechnet dann die Deadline kurz bevorsteht.
Wenn du seriös und verlässlich für deine Kunden arbeiten möchtest, dann solltest du unbedingt vorausschauend planen. Und dir idealerweise Aufgaben aufsparen, die kein Internet oder Strom benötigen. Diese Zeit wird kommen, ich verspreche es dir!
#Entwickle Routinen
Inzwischen hat es sich glaube ich herumgesprochen, dass wir am Sonntagabend Pizza essen – egal wo auf der Welt. Aber auch daneben erleichtern Tagesroutinen das Leben an immer neuen Orten.
Foto: Daria-Yakovleva // CC0 1.0
#Stay safe
Gesundheitlich, das ist ja klar. Aber auch beruflich und finanziell. Als auf Sansibar die Tastatur von meinem Laptop kaputt ging, hätte das fast das kurzfristige Ende unserer Reise bedeutet. Denn der nächste Apple Service Provider liegt laut Hotline ca. 5000 km entfernt in Kapstadt!
So kann defekte Technik unterwegs sogar einen Umzug bedeuten.
#Fahre in den Urlaub
Klingt komisch, aber nach sechs Wochen Mauritius brauchten wir erst einmal eines: Urlaub! Auch darüber habe ich mich schon mal im Text „Urlaub für Digitale Nomaden“ ausgelassen.
#Tu es und genieß es
In der Theorie ist dieses Digitale Nomaden wahnsinnig kompliziert, deshalb wechsle lieber in die Praxis. Natürlich rate ich dir, die Regeln zu beherzigen. Aber was noch wichtiger ist: Stelle deine eigenen auf. Schließlich suchst du doch die Freiheit, oder?
Möchtest du noch mehr Texte über mein Leben als Digitale Nomadin lesen?
Dann schau doch gleich mal unter dem Schlagwort „Digitale Nomaden“ nach.
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