Wie findet ihr eigentlich eure Unterkünfte?- Wohnen als Digitale Nomaden -


Neulich war ich mal zwei Wochen in der Heimat. Zwei Hochzeiten wollten gefeiert werden und außerdem muss man sich dort ja auch mal blicken lassen, wenn man wie wir ständig unterwegs ist. Eine Frage, die mir dort häufiger gestellt wurde, war: Wie findet ihr unterwegs eigentlich eure Unterkünfte?

Spontan funktioniert für uns nicht!

Von Bekannten, die ebenfalls Arbeiten und Reisen kombinieren, weiß ich, dass sie sich meistens nur für die ersten paar Tage eine Unterkunft am neuen Ziel im Voraus buchen und sich dann vor Ort auf die Suche begeben. Wenn ich reise, bin ich auch ein großer Freund davon, denn so kann ich mir direkt anschauen, wo ich meinen Tag verbringe. Wenn ich allerdings dort für mehrere Wochen leben will, müssen mehrere Faktoren erfüllt sein:

Das Internet muss einwandfrei funktionieren

Das gilt natürlich im Idealfall für das WLAN, oder aber für den UMTS-Empfang übers Handy. Kein Internet = keine Arbeit = kein Geld = keine Miete. Funktioniert nicht.

Es muss einen Arbeitsplatz geben

Du glaubst ja gar nicht, wo ich inzwischen alles arbeiten kann: Auf dem Sofa, auf einem Bett, am Campingtisch … Schön ist nicht jede Alternative, deshalb haben wir im Laufe der Zeit gelernt, darauf zu achten, dass es einen vernünftigen Tisch und richtige Stühle gibt. Denn nein, das ist nicht überall eine Selbstverständlichkeit.

Eine gewisse heimelige Atmosphäre sollte vorhanden sein

Für uns nach all den Monaten der wichtigste Faktor: Die neue Unterkunft ist unser Zuhause und so soll es sich auch anfühlen. Deshalb ist es wichtig, dass es dort sauber ist, dass die Dusche funktioniert und keine rostigen Gitter die Sicht aus dem Fenster versperren. Erfahrungswerte ;-)

Eine Möglichkeit zum Wäsche waschen ist unabdingbar

„Du hast aber gelesen, dass es keine Waschmaschine gibt oder?“, schrieb mir unsere Vermieterin in Schweden vorab. „Ja ja, gar kein Problem“, antwortete ich, damals noch in voller Überzeugung, dass ich die Wäsche dann eben in einen Waschsalon bringe. Was damals im Studium funktioniert hat … klappt leider in Schweden nicht. Denn dort ist jeder Vermieter gesetzlich verpflichtet, eine Waschmaschine zu stellen. Der einzige Waschsalon des Landes ist deshalb in Stockholm und hat Kultcharakter.

Nichts geht ohne eine Küche

An den meisten Tagen kochen wir selbst – so wie man das zuhause eben macht. Seit unserer ersten Station in Martinique ist deshalb ein scharfes Messer und eine Küchenschere fester Bestandteil unseres Gepäcks, denn die gab es bisher wirklich nirgendwo. Ehrlich gesagt ist die spärliche Kücheneinrichtung der Faktor, der uns inzwischen mit am meisten bei dem ständigen Wohnungswechsel nervt. Eine Freundin von mir hat beispielsweise in jeder neuen Unterkunft erst einmal eine Auflaufschüssel gekauft – bevor sie mit ihrem Freund ihren eigenen Bulli gekauft hat, mit dem sie seither die Welt bereist :-D

Du siehst: Das sind ganz schön viele Kriterien, die eine Wohnung erfüllen muss, damit sie uns gefällt!

Der Trick: Viel recherchieren und dann gleich für länger buchen!

Deshalb buchen wir auch ausschließlich vorab und langfristig, mit dem Risiko, dann eben an irgendeiner Stelle (wie eben beispielsweise bei der Kücheneinrichtung) investieren zu müssen.

Eine Zwischenlösung, die Wohnung erst einmal nur für einen Monat zu buchen, hat für uns nicht funktioniert. Als wir verlängern wollten, war sie schon gebucht und weil es weit und breit keine gute Alternative gab, sind wir tatsächlich wieder in den Flieger gestiegen. Nicht so toll.

Wo aber finden wir nun die Unterkünfte, die unseren Ansprüchen genügen?

  1. Über airbnb
    Wie das funktioniert, wisst ihr entweder selbst oder aber lest euch einfach mal Julias Artikel „8 Tipps für dein Zuhause auf Reisen“ durch, in dem sie ausführlich darauf eingegangen ist. Weil wir nun aber immer länger als die üblichen drei Tage bis drei Wochen bleiben, versuchen wir immer einen gute Langzeitmietpreis herauszuschlagen – und das ganz unabhängig davon, ob der Vermieter bereits einen Monatspreis im Angebot angegeben hat. Viele wissen es nämlich – gerade in der Nebensaison – zu schätzen, freundliche, hilfsbereite und zuverlässige Dauermieter und damit ein festes Einkommen zu haben.
  2. Über Facebook-Gruppen
    Und da gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits gibt es inzwischen für viele Orte Facebookgruppen, in denen Vermieter ihre Wohnungen anbieten. Schreibt sie einfach an und lasst euch Bilder schicken. Auch ein Gesuch kann hier richtig sein, wenn ihr zum Beispiel nach Martinique reisen wollt in meiner eigenen Facebook-Gruppe „Reiseziel Martinique“.Die zweite Möglichkeit ist, andere Digitale Nomaden zu fragen, wo sie unterkommen. Falls du persönlich niemanden kennst, der schon an deinem Ort war, such doch mal nach entsprechenden Facebook-Gruppen wie zum Beispiel die „Cabarete Digital Nomads“ oder „Kitesurf Nomads“.Sowohl in der Dominikanischen Republik als auch in Mauritius habe ich so nicht nur eine ganz konkrete Unterkunft von anderen Kitesurf Nomaden empfohlen bekommen, sondern auch gleichgesinnte Nachbarn und reichlich Tipps für Sport- und Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung mit dazu. Besser geht’s gar nicht!

Hast du noch weitere Tipps für mich? Dann schreib sie mir gerne unten in die Kommentare!