Wenn es ein Rezept gibt, das man überall auf der Welt findet, dann ist es der Reispudding. Ob in Afrika, Europa, Asien, Südamerika, in den USA — jede Region hat ihre eigene Variante des Gerichts. Mir ist der Reispudding zum ersten Mal in Indonesien über den Weg — oder eher über den Teller — gelaufen. Und weil ich gerne mit Gerichten aus aller Welt herumexperimentiere, habe ich heute meine eigene Interpretation des indonesischen Reispuddings für euch gekocht.
Traditioneller indonesischer Reispudding, der Jenand sumsum oder Bubuh Injin, hat eine starke Karamellnote, wird mit Palmzucker gekocht und auf dem Blatt einer Banane serviert. Auf Bali nennt man ihn auch Bubur Ketan Hitam. Hier kocht man ihn aus schwarzem Klebreis. Dazu gibt es meistens frische Mango, Kokosmilch und Nüsse. Auf Bali habe ich den Reispudding als Dessert, aber auch als Frühstück auf dem Markt bekommen, einmal heiß, einmal kalt. Ich erinnere mich noch genau: Ob ich „Something very, very sweet“ zum Frühstück haben wolle, fragte mich der Verkäufer an seinem kleinen Karren. In einer abenteuerlichen Konstruktion hatte er einen Topf über eine Gasflamme gehängt, die Zutaten irgendwo in einer Holzkiste verstaut, mit einem Schöpflöffel füllte er eine riesige Portion Pudding für mich in eine Schale (Bananenblätter waren aus). Ja, es war wirklich „very, very sweet“, aber auch richtig gut. Später gab es den Pudding dann als kaltes Dessert erneut, und irgendwie wieder anders gewürzt. Das finde ich sehr spannend, denn die Zubereitung unterscheidet sich wirklich auf der ganzen Welt.Reispudding aus Dänemark
Zu Weihnachten habe ich von einer Freundin beispielsweise die typisch dänische Variante gekocht bekommen: Risalamande. Die Dänen kochen dieses traditionelle Essen zu den Feiertagen aus Milchreis, Sahne (oder einer pflanzlichen Alternative), gehackten Mandeln und Kirschsauce. Wahlweise gehört auch Zimt oder Butter dazu. Das tolle: Wer an Weihnachten die einzige ganze Mandel im Reispudding findet, wird im nächsten Jahr besonders viel Glück haben.
Reispudding aus Arabien
Die arabische Variante, Megleh, habe ich in Dubai probiert. Die Mischung besteht hier aus Reismehl, Zimt, Anis, Pinienkernen und Pistazien. Ein sehr eigener Geschmack, aber auch diese Variante zeigt, dass der Reispudding zur Landesküche gehört.
Foto: Nrs_Kitchen // CC0 1.0
Reispudding aus Indien
Zwar war ich selbst noch nicht in Indien (es wird Zeit!), aber mein indisches Kochbuch verrät mir, dass der indische Kheer Reispudding mit Safran und Kardamom gekocht und gerne als Dessert gereicht wird.
Reispudding aus Spanien
In Valencia habe ich den Arroz Dolce bekommen, gemacht aus braunem Rundkornreis mit Zitrone, Zimt, Vanille und frischer Ananas. Das schmeckte erstaunlich erfrischend, obwohl er auch sehr süß war.
Ihr merkt schon, den einen Reispudding gibt es nicht. Genau deswegen habe ich ich mich von allen Rezepten inspirieren lassen und meine eigene Variante des indonesischen Reispuddings gezaubert.
Zutaten für indonesischen Reispudding vegan
Für meine vegane Variante des Reispuddings benötigt ihr für sechs Portionen:
- 200g Reis (z.B. Milchreis, Risottoreis, weißen oder schwarzen Klebreis)
- 100g Kokosblütenzucker (für die karamellige Note)
- einen Liter Hafermilch (oder eine andere Pflanzenmilch der Wahl)
- 300ml Kokosmilch aus der Dose
- 50g geraspelte Kokosnuss
- 150g gestiftete Mandeln
- zum Garnieren: Pistazien, Kokosflocken, frisches Obst der Wahl
Der Reispudding schmeckt, meiner Meinung nach, am besten heiß aus der Form. Aber auch kalt ist er lecker, ihr könnt ihn dann mit ein wenig Kokosmilch oder Kokosjoghurt zusätzlich aufpeppen.
Selamat makan und guten Appetit!
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