Schon nach der Landung in Vientiane ist alles anders. Der internationale Flughafen der laotischen Hauptstadt ist das völlige Gegenteil zu Bangkoks Suvarnabhumi Airport, wo wir gestartet sind: keine Hektik, wenig Wartezeit bei der Immigration, kein Gedränge und nur vereinzelte Souvenirläden. Für mich ist es Liebe auf den ersten Blick, Laos gefällt mir richtig gut.
Wir kaufen uns eine SIM-Karte fürs Handy, vor uns am Schalter steht ein Mönch in seinem typischen orangefarbenen Gewand. Das Taxi in die Stadt bezahlen wir an einem kleinen Stand in der Ankunftshalle, vor dem Flughafen werden wir nicht sofort von „Tuk-Tuk, Sir, Madame?“-Rufern umzingelt. Diese entspannte, ruhige Grundstimmung wird uns während unserer ganzen Reise durch Laos begleiten.Die Tage zuvor haben uns der Trubel, die Menschenmengen und der Lärm in Bangkok viel Spaß gemacht, aber auch einiges abverlangt. Während des chinesischen Neujahrsfestes war das alles natürlich noch deutlich heftiger als sonst, allerdings gab es während unseres Besuches auch noch massive Probleme mit der Luftverschmutzung und eine dunkelbraune Smog-Glocke hing über der Stadt. Daher sticht uns der Kontrast zu Vientiane umso deutlicher ins Auge. Vom Flughafen in die Innenstadt zu unserem Hotel fahren wir nur etwa zehn Minuten. Die Straßen und Gebäude wirken eher wie in einer thailändischen Kleinstadt, nur mit viel weniger Verkehr. Auffällig viele Werbe- und Firmenschilder sind zweisprachig in Laotisch und Chinesisch, denn der „große Bruder“ im Norden ist wichtigster Investor und Handelspartner.
Abends flanieren wir durch die Gassen der sehr übersichtlichen Altstadt zum Ufer des Mekong. Hier findet gerade der abendliche Markt statt, Night Markets gibt es hier genauso wie in Thailand in den meisten größeren Orten. Aber auf diesem Markt kaufen vor allem die Einheimischen und danach richtet sich auch das Warenangebot: vor allem Kleidung, aber auch Kinderspielzeug und Haushaltswaren kann man kaufen. Erst im südlichen Teil des Markts reihen sich auch viele Souvenirläden aneinander, um die sich die wenigen, überwiegend chinesischen Touristen drängen.
Vergeblich sucht man nach hippen Accessoire-Shops und Streetfood-Läden, die auf den derzeit sehr beliebten Talad-Rot-Fai- und Asiatique-Märkten in Bangkok in großer Zahl vertreten sind. In der Altstadt herrschen niedrigere, meist höchstens zweigeschossige Gebäude im französischen Kolonialstil vor und es macht Spaß, in Ruhe herumspazieren zu können. Viele Restaurants haben kleine Gärten, in denen man gemütlich zu Abend essen kann. Nach einer Woche ausschließlich asiatischem Essen freuen wir uns jedoch über eine leckere große Pizza und probieren dazu natürlich auch das lokale Beerlao.Vom Trubel in die Ruhe
Am nächsten Morgen haben wir einen Minibus nach Vang Vieng gebucht und werden im Hotel abgeholt. Aus irgendwelchen Gründen landen wir stattdessen in einem großen Reisebus. Viele Reisende, die wir in Thailand getroffen hatten, hatten uns vor den großen Bussen gewarnt: sie seien heruntergekommen, unpünktlich und gefährlich, weil die Fahrer so schnell und rücksichtslos fahren würden. Wir können das gar nicht bestätigen: der relativ neue Bus startet zwar fast eine Stunde später als geplant, aber der Fahrer fährt vorsichtig. Jeder hat eine Sitzreihe für sich und die Klimaanlage ist – ganz untypisch für Südostasien- ausnahmsweise nicht auf „Gefrierschrank“ eingestellt. So verläuft die Fahrt angenehm.
Bereits mittags kommen wir in Vang Vieng an. Die Lage inmitten der Berge ist wirklich beeindruckend und unser Guesthouse liegt zum Glück etwas außerhalb der eher gesichtslosen Stadt.
Bis vor wenigen Jahren noch war der Ort ein berüchtigtes Party-Ziel für feierwütige Backpacker, die sich beim „Tubing“ betrunken und teils unter Drogen stehend in großen Plastikreifen flussabwärts treiben ließen. Nach etlichen Todesfällen und schweren Unfällen wurde dem bunten Treiben von der Regierung ein Riegel vorgeschoben. Heute ist die Kleinstadt ein Mekka für Outdoor-Reisende geworden und auch wir werden in den kommenden Tagen die Gegend zu Fuß und mit dem Roller erkunden. Anfangs waren wir ein bisschen skeptisch, ob Vang Vieng uns gefallen würde… im Vorfeld haben wir viel über die Stadt gelesen, über den schlechten Ruf und die Bausünden am Fluss. Bestätigen können wir, dass es wirklich keine schöne Stadt ist, eher zweckmäßig und sehr auf Besucher eingestellt. Hierher kommt man aber nicht wegen des Ortes, sondern wegen der umliegenden Landschaft, der wunderschönen Natur und der zahlreichen angebotenen Aktivitäten. Wir haben unsere Streifzüge jedenfalls sehr genossen! Ein paar Tage lohnen sich auf alle Fälle, um die acht- bis zehnstündige Strecke von Vientiane nach Luang Prabang zu unterbrechen.Laos hat uns unerwartet gut gefallen. Die Freundlichkeit der Menschen und die Schönheit der Landschaften, die goldverzierten Tempel, das ruhige Leben entlang des Mekong… viel kann man hier erleben und Laos ist sicherlich eines der unterschätzten Reiseziele in Asien. Unsere Reise führt uns noch weiter nach Norden, nach Luang Prabang, bevor wir wieder in die Heimat zurück fliegen.
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