Ein Sommertag in Garmisch-Partenkirchen. Die ersten Sonnenstrahlen tauchen die umliegenden Berge in warmes Licht, während wir am Bahnhof stehen und auf die Zugspitzbahn warten. Bereits hier spüre ich die Vorfreude auf ein außergewöhnliches Erlebnis: die Fahrt mit einer der letzten Zahnradbahnen Deutschlands auf die Zugspitze, den höchsten Punkt des Landes.
Die Reise beginnt an der Talstation in Garmisch-Partenkirchen. Die Bahn fährt zunächst auf normalen Gleisen durch die beschauliche Landschaft. Vorbei an malerischen Wiesen und Wäldern erreichen wir Grainau, einen charmanten Ort, der von den umliegenden Bergen eingerahmt ist. Hier steigen wir in die Zahnradbahn um, die uns nun weiter hinaufbringen wird.Der Wechsel ist spürbar. Die Bahn setzt sich mit kräftigem Ruck in Bewegung, und die Zahnräder greifen in die Schienen. Von nun an geht es stetig bergauf. Während die Bahn langsam an Höhe gewinnt, öffnet sich der Blick auf den glitzernden Eibsee, dessen smaragdgrünes Wasser zwischen den dichten Wäldern hervorschimmert.
Durch den Zugspitztunnel aufs Hochplateau
Nach einer Weile durchqueren wir den Zugspitztunnel, einen beeindruckenden, über vier Kilometer langen Durchbruch, der die Bahn auf das Hochplateau des Zugspitzplatts bringt. Im Tunnel herrscht eine geheimnisvolle Stille, die nur vom rhythmischen Rattern der Zahnräder unterbrochen wird.
Als wir schließlich das Tageslicht wiedersehen, eröffnet sich eine neue Welt: das Zugspitzplatt. Die Landschaft hier oben ist karg und zugleich majestätisch. Schroffe Felsen und kleine Schneefelder prägen das Bild, während sich in der Ferne die umliegenden Gipfel abzeichnen.
Doch bevor es für uns weiter hinauf zum Gipfel geht, testen wir noch die Rodelbahn – ein Highlight, das wir uns nicht entgehen lassen wollen. Auch im Sommer, bei ausreichender Schneelage, ist hier Rodelspaß auf über 2.600 Metern möglich. Die Bahn beginnt unweit des Restaurants Gletschergarten und schlängelt sich durch die eindrucksvolle Gletscherlandschaft.Mit geliehenen Zipfelbobs stürzen wir uns in das Vergnügen. Der Fahrtwind pfeift uns um die Ohren, während wir die weichen Schneekristalle aufwirbeln und über die präparierte Strecke gleiten. Die Mischung aus spritzigem Spaß und der alpinen Kulisse macht das Erlebnis unvergesslich.
Nach ein paar Abfahrten sind wir außer Atem, aber überglücklich. Ein letzter Blick zurück auf die glitzernde Strecke, und schon ziehen wir weiter – denn das nächste Abenteuer wartet: die Auffahrt mit der Luftseilbahn bis zum Gipfel der Zugspitze.Die gläserne Kabine der Seilbahn schwebt nahezu lautlos über die zerklüfteten Felsen, und mit jedem Meter wird die Aussicht atemberaubender. Die Spannung steigt, und als wir die Bergstation erreichen, umfängt mich die kühle, klare Luft des Gipfels.
Oben angekommen, eröffnet sich ein Panorama, das kaum zu beschreiben ist. Die Welt liegt uns hier buchstäblich zu Füßen: Rund 400 Gipfel in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz sind bei gutem Wetter sichtbar. Die Farben sind intensiv, die klare Luft bringt jede Kontur zur Geltung.
Mein Blick fällt auf das goldene Gipfelkreuz, das majestätisch auf dem höchsten Punkt der Zugspitze thront. Der kurze Steig dorthin ist mit Stahlseilen und Eisensprossen gesichert und erfordert Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit. Da ich mich als Norddeutsche in diesem alpinen Gelände nicht ganz so sicher fühle, entscheide ich mich, das Kreuz aus der Nähe zu bestaunen, ohne den anspruchsvollen Anstieg zu wagen.Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis und einer Pause im Restaurant „Panomarama 2926“ beschließen wir, einen kurzen Abstecher nach Tirol zu machen. Die Zugspitze liegt direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich, und ein Übergang ist hier mühelos möglich. Ein paar Schritte über die Gummimattengänge führen uns auf die Tiroler Seite – und ebenso schnell wieder zurück.
Die Rückfahrt mit der Seilbahn bringt uns wieder ins Tal, wo der Eibsee wie ein funkelnder Edelstein in der Sonne liegt. Das klare, türkisfarbene Wasser spiegelt die umliegenden Berge wider, und wir beschließen, den Tag mit einer Wanderung ausklingen zu lassen.
Zum Absschluss: einmal rund um den Eibsee
Der etwa sieben Kilometer lange Eibsee-Rundweg zählt zu den schönsten Wanderungen in der Region. Der Weg führt direkt am Ufer entlang und wechselt zwischen schattigen Waldabschnitten und sonnigen Lichtungen. Immer wieder eröffnen sich Ausblicke auf das glasklare Wasser, das in den Farben von tiefem Blau bis Smaragdgrün leuchtet.
Die Ruhe des Sees, das leise Rauschen der Blätter und die frische Bergluft machen diese Wanderung zu einem perfekten Abschluss des Tages. Kleine Buchten laden dazu ein, innezuhalten und die Schönheit der Natur zu genießen. Als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet, wirft sie ein goldenes Licht über die Landschaft – ein friedlicher Moment, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Für mich war es das erste Mal auf der Zugspitze, warst du schon da?
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Wissenswertes
So erreichst du die Zugspitze mit der Bahn
- Startpunkt: Die Zugspitzbahn beginnt ihre Fahrt in Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof ist nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt.
- Fahrtverlauf: Die Bahn führt über Grainau und den Eibsee hinauf zum Zugspitzplatt. Ab hier geht es mit der Gletscherbahn weiter bis zum Gipfel.
- Höhenunterschied: Insgesamt bewältigt die Zugspitzbahn 1.838 Höhenmeter – von 705 Metern in Garmisch-Partenkirchen bis 2.588 Metern auf dem Zugspitzplatt.
- Reisedauer: Die gesamte Fahrt bis zum Gipfel dauert etwa 75 Minuten, inklusive Umstieg auf die Gletscherbahn.
- Tickets: Das „Zugspitze-Ticket“ beinhaltet Berg- und Talfahrt sowie die Nutzung der Gletscherbahn. Es empfiehlt sich, Tickets vorab online zu buchen.
- Anreise: Von München aus gelangt man mit der Werdenfelsbahn in weniger als 1,5 Stunden nach Garmisch-Partenkirchen. Mit dem Garmischer Sommer-Ticket oder dem Bayern-Ticket gibt es attraktive Kombi-Angebote.