Es gibt so viel zu sehen, wenn man in Städten unterwegs ist, nicht wahr? Sehenswürdigkeiten, so weit das Auge reicht: Kunstgalerien, Ausstellungen, Ausgrabungen, Einrichtungen, Kultstätten … und die Museen. Wie soll man sich da für das Richtige entscheiden?
Mir fällt das auch nicht leicht. Deswegen habe ich mir Gedanken darüber gemacht, warum ich überhaupt in ein Museum gehe. Was erwarte ich mir von dem Besuch, den ich nicht draußen in der aufregenden Stadt, sondern drinnen zwischen Artefakten längst vergangener Zeiten und düsteren Schaukästen verbringe?
Wir Menschen bewahren alles auf, was uns an die Vergangenheit bindet. Kulturschätze nennen wir das dann. Dann gehen wir ins Museum und sehen uns diese Schätze an, weil wir es schön finden, weil wir es wichtig finden. Oder etwa nicht?
Der eigentliche Grund, warum wir ins Museum gehen, ist ganz einfach: Wir suchen nach Erinnerungen. Wir Menschen sind wissbegierig und neugierig, wir wollen wissen, wie es einmal war, was sich verändert hat, was wir den alte Generationen voraus haben. Was wir besser machen.Ein Museum muss deshalb für mich ein Augenöffner sein. Ich möchte die Hallen betreten und sofort spüren: Hier kann ich etwas erfahren, was ich vorher noch nicht wusste. Hier entwickle ich mich weiter. Und von all diesen Fragen ist es nur ein kurzer Sprung zur alles entscheidenden: Warum reisen wir? Ich glaube, dass ich dasselbe antworten kann. Wir reisen, weil wir Erinnerungen suchen. Sehen wollen, was sich verändert hat in der Welt, was wir lernen können. Wir suchen nach Geschichten, die wir unseren Kindern, Enkelkindern und Urenkeln erzählen können.
Ein Museum, das mir die Augen geöffnet, mich zutiefst begeistert und mir wieder klar gemacht hat, warum ich das Reisen liebe, habe ich in New York gefunden. Es ist das American Museum of Natural History.
Fünf Stockwerke. 111.483 Quadratmeter. 33 Millionen Exponate. 4 Blocks am Central Park. 25 Gebäude.Das ist eines der bedeutendsten Naturkundemuseen der Welt. Im American Museum of Natural History reisen wir vom Urknall bis in die Zukunft, von den ersten Bakterien bis in die Weltraumfahrt. Seit 1869 können wir hier jeden Tag staunen.
Ein einziger Tag reicht nicht aus, um auch nur annähernd zu sehen, was das Museum bereithält, aber ich möchte euch fünf Stationen vorstellen, die ich bis heute nicht vergessen habe.Lebensgroßer Blauwal
In der Milstein Hall of Ocean Life wird ein Blauwal in Lebensgröße ausgestellt. Das 27 Meter lange Tier wacht über die 2.500 Quadratmeter der Meeresausstellung, die einen faszinierenden Einblick in die Weltmeere bietet. Der Blauwal schwimmt mit Hilfe von Audio-, Video- und Toninstallationen in einem virtuellen Ozean.
Hayden Planetarium
Willkommen zum Urknall: In einer beleuchteten Glaskuppel erlebt man innerhalb von vier Minuten, wie der Urknall simuliert wird. Ein kosmischer Ausflug der Extraklasse im Hayden Big Bang Theater.
Schätze der Könige
In der Guggenheim Hall of Minerals und in der Morgan Memorial Hall of Gems haben mir die schönsten Edelsteine, die ich je gesehen habe, den Atem genommen: der Stern von Indien ist mit 563 Karat der größte Saphir der Welt. Auch der Patricia Emerald mit 632 Karat ist der große Smaragd, der je gefunden wurde. Beide Steine sieht man in ihrem ungeschliffenen Ursprungszustand.
Zurück zu den Wurzeln
Die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner hat mich immer schon interessiert. Das Museum schönt nichts an der Wahrheit, erläutert genau, wie die Stämme früher miteinander lebten, wie die Amerikaner ihnen ihr Land nahmen und was danach geschah. Das beinahe 20 Meter lange Zedern-Kriegskanu der Haida-Indianer ist ein Höhepunkt der indianischen Geschichtsausstellung. Die Haida lebten in Kanada und waren eines der gefürchtetsten Völker.
Urgeschichte der Saurier
Im vierten Stock warten die zum Teil echten Saurierskelette. Alle Evolutionsstufen der Wesen werden anschaulich dargestellt. Dazu gehört natürlich auch der lebensgroße T-Rex in der Eingangshalle.
Wer kennt ihn nicht, den verspielten Rex aus Nachts im Museum, als er Ben Stiller durch die Hallen jagte. Leider lebt der Dino nicht. Obwohl…nachts war ich schließlich nicht da…
Wissenswertes
Jährlich unternimmt das Museum rund 100 Forschungsexpeditionen in alle Teile der Welt, um neue Exponate zu sammeln. Nur so ist es möglich, dass 33 Millionen Exemplare im Museum zu sehen sind. Täglich von 10-17.45 Uhr hat das American Museum of Natural History am Central Park geöffnet. Der Eintritt ist theoretisch frei: Es gilt das "Pay as you wish", man kann also zahlen, was man möchte. Es wird aber empfohlen, den Eintrittspreis von 23$ zu zahlen (Studenten 18$).
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