Nachhaltiges Geld auf Reisen- Hast du dein Konto schon bei einer grünen Bank? -


Neulich stand ich vor einer Herausforderung: Ich wollte mit meinem Konto unbedingt zu einer nachhaltigen Bank umziehen. Aber: Ich reise eben gerne und deshalb ist es für mich besonders wichtig, dass ich auch im Ausland gut und günstig an Bargeld komme oder mit meiner Kreditkarte kostenlos bezahlen kann. Meine Lösung?

Wo fängt nachhaltiges Reisen an und wo hört es auf? Das haben Julia und ich uns in den letzten Wochen häufig gefragt. Wir finden, dass wir als Reiseblogger auch eine Verantwortung tragen. Deshalb schreiben wir aktuell nachhaltige Packlisten, sammeln Tipps und Tricks, wie du deine nächste Reise nachhaltig buchst und auch im Flugzeug „zero waste“ reist.

Heute möchte ich mir mit dir gemeinsam mal anschauen, welche Möglichkeiten es gibt, damit dein Geld nachhaltig arbeitet, während du um die Welt reist (und auch ein bisschen von deinem hart Ersparten ausgibst ;-))

Warum sollte man zu einer nachhaltigen Bank wechseln?

Aber erst einmal zur Frage, warum ich mich heute überhaupt diesem Thema widme. Ich muss zugeben, dass ich mir lange Zeit überhaupt gar keine Gedanken darüber gemacht habe, was die Bank eigentlich mit meinem Geld anstellt, während es bei ihr so herumliegt. Dann habe ich eine spannende YouTube-Reportage gesehen und festgestellt: Scheiße, mein hart erarbeitetes Geld finanziert Atomwaffen, unterstützt Lebensmittelspekulationen, Kinderarbeit und die Verletzung von Menschenrechten. Whoat??? Ja, richtig gelesen. Und wenn du noch bei einer konventionellen Bank bist, ist die Chance groß, dass dein Geld das gleiche macht.

Also habe ich fleißig recherchiert, welche Alternativen es für mich gibt.

Immer mit dem Hintergedanken: Ich reise viel und möchte möglichst günstig (oder besser noch kostenlos) im Ausland Geld abheben oder mit meiner Kreditkarte bezahlen.

GLS Bank

Die GLS Bank ist so etwas wie der Dinosaurier unter den Grünen Banken. Sie hat in einigen wenigen Städten in Deutschland Filialen (Berlin, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, München und Stuttgart) und solange du nur im Bundesgebiet umherreist, kannst du dein Geld bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken kostenlos abheben.

Darüberhinaus kannst du mit folgenden Kosten rechnen:

Kontoführungsgebühr: 3,80€ im Monat (bis 27 Jahre umsonst)
EC-Karte: 15€ im Jahr (bis 27 Jahre umsonst)
Kreditkarte: 30€ im Jahr
GLS-Beitrag: 60 Euro im Jahr

Die Kosten für Girokonto + Bankkarte + Kreditkarte + Jahresgebühr betragen bei der GLS Bank also 150,60€ (bis 27 Jahre 105,60) pro Jahr.

Im Ausland kannst du mit der Masterkarte gebührenfrei Geld abheben. Bei Bezahlungen außerhalb des Euro-Währungsraumes zahlst du 1 Prozent Gebühr auf den Umsatz.

Ethik Bank

Auch bei der Ethikbank kannst du kostenlos Geld abheben, solange du in Deutschland bist und einen Geldautomaten der 19.000 VR-Banken nutzt. Deine Kosten setzen sich wie folgt zusammen:

Kontoführungsgebühr: 8,50€ im Monat (das erste Jahr ist kostenfrei)
EC-Karte: 15€ im Jahr (das erste Jahr ist kostenfrei)
Kreditkarte: 25€ im Jahr (das erste Jahr ist kostenfrei)

Die Kosten für Girokonto + Bankkarte + Kreditkarte betragen bei der Ethik Bank ab dem 2. Jahr 142€ pro Jahr.

Und im Ausland: Dort kostet die Bargeldabhebung zwei Prozent vom Umsatz, mindestens 2,50 Euro. Bei Bezahlungen außerhalb des Euro-Währungsraumes zahlst du 1 Prozent Gebühr auf den Umsatz.

Triodos

Die Triodos Bank gibt es in mehreren Ländern Europas, trotzdem ist sie eine reine Direktbank, sodass du deine Bankgeschäfte nur online erledigen kannst. Weil sie nicht an das deutsche Banknetz angeschlossen ist, benötigst du auch im Inland die Kreditkarte, um kostenlos Geld abzuheben. Willst du aber kostenfrei mit Karte bezahlen, benötigst du die Bankkarte (Girokarte).

Kontoführungsgebühr: 4,50€ im Monat (das erste Jahr ist kostenfrei)
EC-Karte: 15€ im Jahr (das erste Jahr ist kostenfrei)
Kreditkarte: 30€ im Jahr (das erste Jahr ist kostenfrei)

Die Kosten für Girokonto + Bankkarte + Kreditkarte betragen bei der Triodos Bank 99€ pro Jahr.

Und im Ausland: Mit der Kreditkarte (Mastercard) kannst du weltweit gebührenfrei an den meisten Geldautomaten mit Mastercard-Logo abheben. Bei Bezahlungen außerhalb des Euro-Währungsraumes zahlst du 1 Prozent Gebühr auf den Umsatz.

Tomorrow

Bis jetzt waren die Banken, die ich die vorgestellt habe, sehr ähnlich. Kommen wir also zu Tomorrow*. Dahinter steht ein noch sehr junges Start-up, das mit innovativen Ideen die Branche aufrütteln möchte. Dabei ähnelt das Konzept sehr dem von N26, falls du davon schon mal gehört hast, nur, dass die Jungs das Ganze hier eben in nachhaltig umsetzen. Tomorrow ist damit die erste nachhaltige Smartphone Bank, denn von der Kontoeröffnung bis hin zu Überweisung etc. funktioniert hier alles per App. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass Tomorrow (bisher) keine echte Bank ist, sondern an die Solaris Bank geknüpft ist. Letztere ist zwar nicht nachhaltig, die Gründer von Tomorrow werden aber nicht müde zu betonen, dass vertraglich geregelt ist, dass das Tomorrow-Kapital nur nachhaltig investiert wird. Was genau mit deinem Geld passiert, kannst du übrigens hervorragend in der App anschauen.

Nun aber zu den Kosten:

Kontoführungsgebühr: 0€ im Monat
EC-Karte: 0€ im Jahr
Kreditkarte: 0€ im Jahr

Und im Ausland: Bezahlen ist mit der Visa-Karte weltweit kostenlos, Barabhebungen sind 3 mal im Monat kostenfrei, solange du Euros abhebst. Fremdwährungen als Bargeld kosten dich 1,5Prozent Gebühren.

Mein Fazit

Ich finde nicht, dass die Gebühren das alleinige Entscheidungskriterium sind, trotzdem habe ich mich für Tomorrow* entschieden. Da ich viel in Skandinavien reise, wo bargeldloses Bezahlen ohnehin Standard ist, brauche ich häufig gar kein Bargeld. Bin ich im Euro-Ausland unterwegs, würde ich niemals so viel Geld abheben, dass die Gebühren dafür höher wären als die Jahresbeiträge bei den anderen Banken.

In Zukunft möchte Tomorrow übrigens auch ein Premium-Konto anbieten und ich schließe nicht aus, dass dieses für mich trotz höherer Gebühren infrage kommt. Denn ich finde generell: Junge Start-ups und ihre Ideen sind per se unterstützenswert.

Achtung: Normalerweise kennzeichne ich mit den Sternchen (*) Affiliate-Links. Bei Tomorrow läuft das anders: Für jeden, der über den Link ein Teil von Tomorrow wird, schützt Tomorrow 100 Bäume im Klimaschutzprojekt in Brasilien. Und das finde ich super!

Wie handhabst du die Sache mit dem Geld auf Reisen?

Verrate es mir gerne unten in den Kommentaren, ich bin gespannt!

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