Ich habe festgestellt: Auf Reisen ist es gar nicht so leicht, nachhaltig zu leben. Höchste Zeit, meine Packliste anzupassen. Ich lege los mit meinem Kulturbeutel und zusammen mit Julia entsteht hier in den nächsten Wochen eine tolle umfangreiche Packliste.
Man liest es zwar überall, aber doch war ich geschockt, als ich an einem paradiesischen Strand stand und vieles, was ich sah, einfach nur Müll war. Plastikmüll. In mir reifte der Entschluss: Das mache ich nicht mehr mit. Und deshalb und sowieso erzählen Julia und ich dir hier in den kommenden Wochen, wie du deine Packliste umweltfreundlicher gestaltest.
Den ersten Teil zur Kulturtasche findest du übrigens schon auf dem Blog. Heute geht es weiter.
Festes Shampoo (Keine Haarseife)
Was habe ich nicht alles schon mit meinen Haaren experimentiert, bis ich irgendwann auf festes Shampoo* gestoßen bin. Festes Shampoo – was soll das denn sein, denkst du dir? Nun, festes Shampoo ist flüssiges Shampoo in fest, allerdings viel milder und besser verträglich als flüssiges und natürlich fürs Handgepäck geeignet. Es ist leicht, festes Shampoo in Bioqualität und ohne Palmöl zu bekommen, und synthetische Konservierungsstoffe oder Silikone enthält es auch nicht. Die Folge ist zwar, dass es weniger schäumt, aber das tut der Reinheit deiner Haare kein Abbruch – im Gegenteil. In der Regel sind die Seifen zudem in Papier verpackt, sodass kein Plastikmüll anfällt.
Aber Achtung: Festes Shampoo ist nicht Haarseife. Haarseifen reinigen mit verseiften Ölen und können deine Haare schnell strähnig und trocken machen. Weil das auch von der Wasserhärte abhängt, musst du ein bisschen experimentieren, welche Seife am besten für dich geeignet ist. Die meisten Menschen kommen mit 3 bis 5 Prozent Überfettung gut klar. Gerade wenn du von Ort zu Ort reist, finde ich dieses Ausprobieren aber extrem unpraktisch. Dazu kommt, dass du mindestens alle paar Haarwäschen eine sogenannte saure Rinse (eine Spülung aus Essig und kaltem Wasser) machen solltest, um den Kalk im Wasser zu neutralisieren – nicht gerade praktisch auf Reisen.
Für mich ist festes Shampoo deshalb das Mittel der Wahl.
Körperseife
Wenn du nun schon festes Shampoo hast, dann ist ein Stück Seife anstelle von Duschgel natürlich das Mittel der Wahl. Ich nutze schon sehr lange die „Reine Naturseife Baby-Mild“* von Dr. Bronner und kann sie sehr empfehlen.
Seifendose und Seifensäckchen
Wenn du meinen beiden vorangegangenen Tipps folgen willst, dann wird sich dir ganz bald die Frage stellen, wie du die Seifen transportierst. Dafür empfehle ich dir Seifensäckchen*, die sich optimal eignen, um die Seifen (zuhause und unterwegs) in die Dusche zu hängen. Musst du sie häufig noch nass weiter transportieren, sind Seifendosen aus Edelstahl* das Mittel der Wahl.
Peeling
Ich habe lange nach einem guten Peeling gesucht. Inzwischen mache ich es mir einfach selbst. Dafür mische ich abgekühlten Kaffeesatz mit Kokosöl. Fertig. Aufbewahrt in einem kleinen Döschen hält es bis zu 2 Monate und kann damit auch gut auf Reisen mitgenommen werden.
Rasierhobel und Rasierklingen
Zuhause habe ich den Einwegrasierern längst den Kampf angesagt und bin auf einen Rasierhobel* umgestiegen. Unterwegs war das schwieriger, denn ich hatte keine gute Verpackung und bin auch im Netz nicht fündig geworden. Inzwischen weiß ich: Die Verpackung brauche ich gar nicht. Denn mein Rasierhobel funktioniert mit einem Schraub-Mechanismus, bei dem die Klinge normalerweise zwischen Kopfunter- und Kopfoberteil eingesetzt wird. Wenn ich nun unterwegs bin, dann drehe ich das Kopfteil ganz einfach um, sodass ich mich an der Klinge nicht mehr schneiden kann. Smart, ne?
Reisehandtuch mit Bambus Aktivkohlefasern
Viele greifen auf Reisen ja zu einem Mikrofaserhandtuch. Mir ist während meiner Recherche eine bessere Alternative begegnet. Das Reisehandtuch von Pandoo* besteht aus Bambus Aktivkohlefasern und ist genau wie „normale“ Mikrofaserhandtücher ultraleicht, extrem saugfähig und platzsparend.
Recycling-Toilettenpapier
Was hat denn Toilettenpapier im Kulturbeutel zu suchen? Glaub mir, wenn du jemals mit der Transsibirischen Eisenbahn gefahren bist, fragst du das nicht mehr. Und auch an manchem anderen Ort in der Welt kann es sinnvoll sein, eine Rolle im Gepäck zu haben. Herkömmlicherweise werden für Toilettenpapier Wälder abgeholzt und Gewässer mit Chemie belastet, deshalb solltest du auf das Siegel „Der blaue Engel“ achten, denn es garantiert die Herstellung aus 100 Prozent Altpapier.
Ruby Cup
Menstruationscups sollten inzwischen ja bekannt sein. Falls du noch keinen besitzt, schau dir doch mal den Rubycup an. Er ist nicht nur die gesündere, nachhaltigere, kostensparende und umweltfreundliche Alternative zu Binden und Tampons. Für jeden Rubycup, der verkauft wird, spendet das Unternehmen einen weiteren an ein Mädchen, das keinen Zugang zu Menstruationshygieneartikeln hat. Und das hat weitreichende Folgen: In vielen Entwicklungsländern brechen Mädchen sogar die Schule ab, sobald sie ihre Menstruation bekommen, weil sie keinen ausreichenden Schutz haben. Hilf mit, dass sich das ändert!
Mückenspray
Ich habe dir noch eine gute Alternative für Mückenspray versprochen. Du kannst es ganz einfach selbst herstellen. Alles, was du brauchst, ist Alkohol, Wasser und Ätherische Öle. Du nimmst ganz einfach eine 100ml Sprayflasche, gibst 4 EL Alkohol zusammen mit 7-10 Tropfen Öl, zum Beispiel Citronella und Eukalyptus, hinein. Dann füllst du die Flasche mit abgekochtem Leitungswasser auf. Fertig.
Sonnencreme
Hier bin ich ein wenig ratlos und auf deinen Tipp angewiesen. Kokosöl kommt für mich wie schon geschrieben nicht infrage. Aber kennst du eine wirklich schützende, gesunde und nachhaltige Alternative? Bei meiner Recherche bin ich über die „Apricot Sun Lotion“ von Fair Squared gestolpert, aber sie erscheint mir zu gut, um wahr zu sein. Was meinst du? Ich freue mich auf deine Meinung oder deinen Tipp in den Kommentaren!
Bis ich eine wirklich gute Lösung habe, verwende ich mineralische Bio-Sonnencreme, die mir immer noch als beste Alternative erscheint.
Kontaktlinsen / Zubehör / Brille
Da ich leider ohne Brille und Kontaktlinsen fast gar nichts sehe, ist dieses Thema für mich gerade auf Reisen von so großer Relevanz, dass ich hier bald mal einen gesonderten Artikel dazu veröffentliche. An dieser Stelle sei dir nur der Tipp gegeben: Steig auf harte Kontaktlinsen um, falls du das noch nicht längst getan hast. Sie sind viel ressourcenschonender als weiche, halten eine halbe Ewigkeit und sind viel gesünder für deine Augen. Ergänzend bieten sich zum Beispiel für Wassersportler wie Kitesurfer Tageslinsen an. Bevor du für die Flüssigkeit aber zu Probiergrößen greifst (überhaupt ein absolutes No-Go), füll lieber in ein kleines Reisefläschchen* um.
Ohrstöpsel / Schlafbrille
Ich gebe zu: Auf Reisen bin ich von Ohrenstöpseln und Schlafbrille abhängig. Ständig neue zu kaufen, kommt für mich aber nicht infrage. Deshalb habe ich die Sleepsoft von Alpine*. Dazu habe ich die Schlafbrille von Ohropax*, die mir schon viele gute Dienste erwiesen hat.
Und das soll alles in Handgepäck?
Genau! Das meiste von dem, was du oben und im ersten Teil liest, eignet sich fürs Handgepäck. Nur mit dem Rasierer könnte es schwierig werden. Ich mache das inzwischen so, dass ich zwar Handgepäck packe, es aber am Flughafen doch aufgebe. So habe ich leichtes Gepäck, muss mich aber nicht an all die Regularien halten. Für mich die perfekte Mischung.
Wie, das war’s schon?
Nein, schon nächste Woche liest du hier den zweiten Teil! Nach dem Bad ist die Küche dran: Julia verrät dir, wie du auf Reisen Essen im nachhaltigen Gepäck dabei hast.
Solange kannst du dir ja mal unsere anderen Texte zum Handgepäck durchlesen:
- Reisen mit Handgepäck: Weil weniger so viel mehr ist
- Von wegen nur Handgepäck! Warum wir mit 50 Kilogramm Kitegepäck um die Welt reisen
Ich hab’s dir schon gesagt …
Ich freue mich auf deine Kommentare und möchte ganz genau wissen: Welche Tipps hast du noch? Verrat sie mir!
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