Heute heißt es wieder Stiefel schnüren und Entdeckergeist aufwecken: Wir starten in den zweiten Teil der Serie um Wanderwege aus allen Bundesländern. Es geht nach Hamburg, ganz abstandskonform und voller neuer kleiner Reiseabenteuer.
Foto: MichaelGaida // CC0 1.0
Wittmoor: Ein Hochmoor-Ausflug, 7km
Wusstest du, dass es ein letztes Hochmoor im Norden von Hamburg gibt? Das renaturierte Naturschutzgebiet Wittmoor ist ein idealer Ausflug, um einfach mal aus der Stadt rauszukommen. Die mystische Landschaft ist geprägt von Heidekraut, Weiden, zwei Hochmoorseen und dem Moor, durch welches sich viele Wanderwege schlängeln.
Wir starten unsere Entdeckerreise vom Eichelhäherkamp, von wo aus wir in nördlicher Richtung wandern und dem gekennzeichneten Weg folgen. Von hier aus können wir die Aussicht auf die Heiden genießen und das abgeorfte und sich regenerierende Moor bewundern. Ein Zeichen dafür sind zum Beispiel die absterbenden Birken, die langsam wieder Kraft gewinnen. Nach den ersten Kilometern kommen wir an einer alten Förderbahn und an einem Tümpel vorbei, ehe es mittig in das Gebiet zum großen See geht. Vom Ende des gekennzeichneten Weges gehen wir links, wo weitere Heidelandschaften sich öffnen. Wir sind nun am Rand des Moores, von wo sich der Weg weiter gen Norden windet, hinauf auf eine Moräne (eine Art Gesteinswall). Hier oben lohnt sich eine Pause, um zu verschnaufen und den Blick über das gesamte Moor zu genießen. Danach führt der Weg weiter um das Moor herum, bis wir wieder beim Ausgangspunkt unserer Tour ankommen.
Wichtig: Nach heftigen Regenschauern ist die Wanderung im Wittmoor nicht zu empfehlen, da die Wege dann stark einsinken.
Startpunkt für diese Tour: Eichelhäherkamp (kurz vor dem Moor), 22397 Hamburg
Klövensteen: Der große Forst, Länge beliebig
Wer lieber in den Westen von Hamburg möchte, kann sich im Forst Klövensteen einen herrlichen Naturtag machen. Es ist das größte Waldgebiet in Hamburg und erstreckt sich über rund 580 Hektar bis nach Schleswig-Holstein. Neben beeindruckender Baumvielfalt gibt es auch ein Wildgehege, wo Rehe, Hirsche, Wildschweine, Fasane und sogar Uhus in ihren natürlichen Lebensräumen geschützt werden. Wenn du also gern Zeit damit verbringst, Tiere zu beobachten, empfehle ich dir, dir am Rand eines der Waldflächen einen gemütlichen Platz suchen, eine Weile sitzenzubleiben und dann zu beobachten, wie die Tiere um dich herum ihrem Leben nachgehen — manche sind so sehr an Menschen gewöhnt, dass sie sich gar nicht mehr stören lassen und sehr nah kommen. Aber bitte: Respektiere den Lebensraum der Tiere.
Wenn du lieber wanderst, dann erkunde doch einen der vielen Wege im Forst entlang von Teichen, Bächen und Lichtungen. Auch mit dem Rad kannst du die Wege gut befahren, aber ich empfehle dir gute Reifen. Mittig im Forst kannst du die Revierförsterei entdecken, von wo es leicht südlich zum großen Fischteich geht. Und wenn du noch nicht genug hast, kannst du vom Forst aus perfekt zum Naturschutzgebiet Schnaakenmoor wandern — wenn dich die vielen Schnaken im Sommer nicht abschrecken.
Startpunkt für diese Tour: Parkplatz Wildgehege Klövensteen, Wespenstieg, 22559 Hamburg
Heidschnuckenweg: Die Fischbeker Heide erleben, Länge beliebig
Idylle pur in Hamburg: Der fast 220 Kilometer lange Heidschnuckenweg startet vom Bahnhof Hamburg-Neugraben-Fischbek. Hier kannst du nach Lust und Laune entscheiden, wie lang und wohin deine Wanderung dich führen soll. Zum Beispiel geht es in die Fischbeker Heide oder die Harburger Berge, durch die Lüneburger Heide, nach Celle mit dem Schloss Celle…such dir aus, was dir gefällt! Wie wäre es beispielsweise mit einer Vollmondwanderung in der Fischbeker Heide?
Du weißt gar nicht, was Heidschnucken sind? Ich verspreche dir, nach einem Tag entlang des Heidschnuckenwegs, wirst du diese niedlichen Kurzschwanzschafe ins Herz schließen.
Startpunkt für eine Tour: Etappe 1, Scharlbarg 41, 21149 Hamburg
Außenalster: Einmal Rundweg, bitte! 12,5km
Ab zum See und los geht’s: Ob zu Fuß, joggend oder auf dem Rad, du kannst bei einer Tour um die Außenalster nichts verkehrt machen. Ideal ist diese Tour für dich, wenn du noch nie in Hamburg warst. Rundherum erlebst du ein paar grüne Highlights der Stadt und siehst zum Beispiel die kleinen Parks, die Feenteichbrücke oder die Lombardsbrücke vor der Binnenalster. Auch aufs Wasser geht es: Treetboote, Ruderboote und Segelboote kannst du hier überall mieten.
Startpunkt für einen Rundweg: Lombardsbrücke, 20354 Hamburg
Foto: Peggycouchair // CC0 1.0
Boberger Wanderdüne: Die letzte ihrer Art, 7km
Zwischen Heide und Marschwiesen liegt die Boberger Wanderdüne — denn es stimmt tatsächlich: Hier am Berliner Tor erstreckte sich früher mal eine gewaltige Dünenlandschaft bis nach Bergedorf. Wenn du dieses Gebiet erkunden willst, kannst du heute im Naturschutzgebiet Boberger Niederung wandern. Und ganz nebenbei fünf verschiedene Orchideenarten bewundern, den Wachtelkönig sehen oder dem Gesang der Heidelerche lauschen.
Wir starten unsere Wanderung am Info-Häuschen des Naturschutzgebiets unweit des Museums Boberger Dünenhaus. Nach rechts geht es auf einen langen Trampelpfad zur Düne. Hier wandern wir immer weiter südlich, ein Blick über die Marsch inklusive. Der Weg führt rund um den Badesee gen Segelflugplatz Aero-Club. Hier gibt es im Sommer auch eine Badestelle — wenn es dich also packt, nimm dir deine Badesachen mit und kühle dich ab auf deiner Wanderung. Nach dem Badestopp geht es nördlich weiter am Rand des Gebiets durch die Sand- und Grasflächen. Vielleicht der ideale Ort für ein Picknick? Auf dem Rückweg gibt es normalerweise das Lokas Dorfkrug am Boberger Furtweg für ein Getränk, informiere dich am besten vor deinem Besuch, ob das Lokal geöffnet hat.
Im Boberger Dünenhaus gibt es übrigens viel wissenswertes um die Dünen zu lernen, hier kannst du auch nach Tipps für andere Wanderrouten einholen. Manchmal finden auch Führungen und Tagesexkursionen durch das Gebiet statt.
Startpunkt für diese Tour: Boberger Furtweg 44, 21033 Hamburg
Und jetzt bist du an der Reihe:
Unsere Wanderserie soll durch alle Bundesländer wachsen. Schick mir deine schönsten Wander-Fotos mit einer kurzen Geschichte, wo du wandern warst und was das Schöne, Besondere, Überraschende, Einmalige auf dieser Wanderung war.
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