Wälder, Hänge, Wiesen und, vor allem, die lilafarbene, leuchtende Heidelandschaft. Natur, so weit das Auge reicht. Die sanfte Brise im Heidefeld, die Stille unter herbstlichem Waldlaub, Sonnenstrahlen am Hang, ein Blick auf die Küste in der Ferne, die doch so viel näher scheint. Das sind die Pfade in Niedersachsen. Lass dich verzaubern in einem unterschätzten Bundesland! Dieses Mal stelle ich dir verschiedene Wanderregionen vor.
Wandern im Harz
Natürlich ist das beliebteste Wanderziel bestimmt der Harz. Das Gebirge hat unendlich viele Facetten zu bieten: Im Nationalpark Harz wanderst du durch weitreichende Natur, die hier besonderen Schutz erfährt und wo Wert darauf gelegt wird, die biologische Vielfalt zu erhalten und Tiere und Pflanzen zu ihrem natürlichen Lebensraum zurückzuführen. Wenn es dich in die Höhen zieht, kannst du auf den 1.141 Meter hohen Brocken wandern und den ganzen Park überblicken.
Gleichzeitig gibt es im Harz eine märchenhafte Kultur: Seit Hunderten von Jahren erzählt man sich Mythen über Geister, Hexen, Feen und Teufel, dem Brockengespenst und Berggestalten. Das Brockengespenst ist übrigens ein Phänomen der Natur, das nichts mit Geisterbeschwörungen zu tun hat.
Wenn du also den Spuren der Mythen folgen magst, wandere doch den Hexen-Stieg entlang, der nicht nur von Landschaft eingerahmt wird, sondern auch zwölf Kunst-Installationen beheimatet.
Wandern im Weserbergland
Mystisch geht es weiter im Weserbergland! Lass dich verzaubern von Geschichten von germanischen Göttern, Kultstätten wie Steingräbern und Werwölfen, die die Wälder heimsuchen sollen. Beispielsweise kannst du in mehreren Etappen über den 80 Kilometer langen Ith-Hils-Weg wandern (der übrigens vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland ausgezeichnet wurde). Lass dich begeistern von magischen Wäldern, Hügeln und dem Flusslauf der Weser.
Du hast Lust auf mehr? Der Weserberglandweg umfasst 225 Kilometer bis nach Porta Westfalica. Auf dem Weg kannst du Deutschlands nördlichste Tropfsteinhöhle, die Schillat-Höhle, besuchen oder den Weser Skywalk gehen.
Wandern über Nordpfade
Für Flachland-Liebhaber gibt es im Norden von Niedersachsen genau die richtigen Wege: Im Landkreis Rotenburg gibt es viele Wege bis zu 32 Kilometer Länge zwischen Flüssen, Mooren und Wäldern.
Wie wäre es beispielsweise mit dem Nordpfad Rotenburger Wasserreich? Der 21 Kilometer lange Rundweg ist perfekt für den Herbst und führt dich entlang der Flüsse Wümme, Rodau und Wiedau, durch Moore und zum großen Bullensee.
Foto: Peggycoucair // CC0 1.0
Wandern in der Lüneburger Heide
Was wäre Niedersachsen ohne die lilafarbene Pracht der Heideblüte? Willkommen in der Lüneburger Heide, die besonders im Herbst einfach himmlisch für Wanderungen ist. Dazu bunter Laubwald, Wollgrasblüte, Wacholdersträucher, über Hügel und Täler…erinnerst du dich an den Heidschnuckenweg ausgehend von Hamburg-Fischbek? 13 Etappen der 223 Kilometer führen direkt durch die Lüneburger Heide.
Starten kannst du aber auch in Undeloh, über die Osterheide, über das Pietzmoor nahe Schneverdingen. Wusstest du übrigens, wie wichtig die Erhaltung der Moore für unsere Zukunft ist? Sie sind einer der effektivsten Kohlenstoffspeicher unserer Erde. Sie speichern nämlich doppelt so viel Kohlenstoff im Torf wie in den Wäldern auf der ganzen Welt enthalten ist. Wenn ein Torf entwässert wird, wird Kohlenstoff freigesetzt, und dann wird aus dem Moor-Speicher eine Quelle für Treibhausgas…Darum gibt es viele Organisationen, die Moore wiedervernässen und den Ausstoß von Treibhausgasen mindern.
Und jetzt bist du an der Reihe:
Unsere Wanderserie soll durch alle Bundesländer wachsen. Schick mir deine schönsten Wander-Fotos mit einer kurzen Geschichte, wo du wandern warst und was das Schöne, Besondere, Überraschende, Einmalige auf dieser Wanderung war.
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