Ich habe festgestellt: Auf Reisen ist es gar nicht so leicht, nachhaltig zu leben. Höchste Zeit, meine Packliste anzupassen. Ich lege los mit meinem Kulturbeutel und zusammen mit Julia entsteht hier in den nächsten Wochen eine tolle umfangreiche Packliste.
Ab sofort wollen Julia und Birte zusammen mit dir eine Packliste erarbeiten, die ganz vielen Ansprüchen gerecht werden soll: Minimalistisch soll sie sein, nachhaltig und so Zero Waste wie möglich – und dabei auch praktisch. Und leicht, handgepäcktauglich also. Legen wir los.
Der vierte Tag ist vergleichsweise gemütlich. „Nur“ 19 Kilometer bei Sonnenschein und einen kurzen erbarmungslosen Anstieg. Doch dann gibt’s eine Planänderung und eine schwere Entscheidung zu treffen.
Es ist das größte Amphitheater der Welt. Ein Koloss inmitten der ewigen Stadt. Für 450 Jahre ein Ort der Grausamkeit, der Brutalität, der Angst — ein hoher Preis, um die Menschen des antiken Roms zu unterhalten und zu belustigen. Auch wenn das Anfiteatro Flavio oder Colosseo, wie die Italiener das Kolosseum nennen, heute als Wahrzeichen der italienischen Hauptstadt gilt und als Baukunst der römischen Antike bewundert wird, wäre es ein Fehler zu vergessen, welche dramatischen Geschichten hier ihre Bühne fanden.
Es wird anstrengend. Und steinig. Steine und Matsch sind auf dieser Etappe meine besten Freunde. Ich lerne mehr über Gelassenheit, meine eigenen Grenzen und auch, mich nicht so sehr mit anderen zu vergleichen. Und dann gibt es da noch eine Sauna und ein paar Franzosen zum Ende des Tages.
Ihr Mund ist noch immer zu einem Schrei verzogen. Aus ihren Zügen spricht blanke Panik. Die Finger verkrampft um die eigenen Schultern geschlungen, eingesunken und verängstigt. Ich kann nicht mehr hinsehen und senke den Blick. Der für ewig in Stein eingeschlossene letzte Moment dieser Frau, deren Namen ich niemals kennen werde, trifft mich tief. Im längst verlorenen Pompeji kommen mir die Tränen.
Auf der zweiten Etappe des Camino Primitivo bewältige ich knapp 25 Kilometer, die zwar anstrengend sind, aber sich gut bewältigen lassen. Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück und endet mit einer frostigen, einsamen Herberge und ich merke, dass ich eine ganz entscheidende Sache vergessen habe.
Erste Airlines bieten Zero-Waste-Flüge an. Bis sich die aber wirklich durchgesetzt haben, möchte ich mir selbst helfen. Wenn ich aufs Fliegen mal nicht verzichten kann, will ich wenigstens meinen Müll reduzieren. Und habe ein paar Tipps für euch, wie ihr das auch machen könnt.
Kälte riss ihm die Haut von den Wangen, Tränen brannten in den Augenwinkeln, Eis verklebte Wimpern und Brauen. Der Pelz um seinen Kopf schützte ihn nicht mehr vor dem peitschenden Schnee, war getränkt von Erde, Salz, Blut, seinem eigenen Speichel. Der Lauf des Jagdgewehrs klopfte bei jedem Schritt durch das kniehohe Weiß auf seinen Rücken. Er fühlte es nicht, spürte nur noch das schwarze Loch in seinem Bauch und seiner Kehle, den Dunst in seinem Kopf. Ihm war schwindelig.