Afrika! Bisher habe ich Asien, Europa und Amerika schon oft bereist. Aber das afrikanische Festland blieb ein weißer Fleck auf meiner bunten Reise-Weltkarte. Nun stehe ich in der Gartenanlage unserer Unterkunft in Zentralnamibia und wenige Meter vor mir grast ein Warzenschwein.
Am Morgen sind wir am Flughafen von Windhoek gelandet und direkt weiter zur Lodge gebracht worden. Ich bin diesmal mit einer kleinen deutschen Reisegruppe unterwegs und wir wollen in zwei Wochen dieses Land erkunden. In diesem Text möchte ich euch mitnehmen auf Safari und euch die schönsten Momente meiner Reise erleben lassen.Gleich am Anreisetag unternehmen wir die erste Safarifahrt und freuen uns wie kleine Kinder über jedes Warzenschwein („Pumba!!“) und jeden Springbock, den wir in der trockenen Savannenlandschaft entdecken. Später sollen Begegnungen mit diesen Tieren schon zum Reisealltag gehören!
Wie die meisten Lodges im südlichen Afrika außerhalb der großen Nationalparks, so gehört auch zu unserer Unterkunft ein weitläufiges, viele Quadratkilometer großes, aber eingezäuntes Areal – ein privates Konzessionsgebiet, in dem die Tiere sich völlig frei bewegen können.Wir sehen hier verschiedene Antilopenarten, Affen, Gnus, Giraffen, Zebras, Warane, viele Vögel, Erdmännchen und natürlich Warzenschweine. Unser Guide ist mit Begeisterung bei der Sache und wir unterhalten uns mit ihm über das Leben als Safari-Guide bei einem Windhoek-Lager, während die Sonne im schönsten und kitschigsten Blutrot über der Savanne untergeht.
Weitere Safaris im Geländewagen und auch zu Fuß folgen, bevor wir über Windhoek nach Norden zum fantastischen Etosha-Nationalpark fahren. Dieser Park ist bekannt für seinen außergewöhnlichen Tierreichtum und einer der Hauptgründe, warum Besucher nach Namibia kommen. Zahlreiche Geländefahrzeuge und Busse stauen sich bereits bei Öffnung der Zufahrtstore um 6:30 Uhr vor den Parkeingängen – nur von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ist die Einfahrt in den Park möglich. Doch im Park verteilen sich die Fahrzeuge schnell und wir sehen bald kein anderes Auto mehr.Gleich nach den ersten Metern läuft ein Gepard über die Schotterstraße und verschwindet zwischen den Büschen. Unser Guide hüpft vor Freude auf dem Fahrersitz auf und ab. „We are so lucky today!“ Er habe seit Monaten keinen Geparden mehr gesehen und dann noch so nahe am Parkeingang!
Viele Stunden fahren wir durch den Park, an den Wasserlöchern stehen wir mit unserem Safarijeep teilweise über eine halbe Stunde lang und bestaunen die zahlreichen Tiere, die sich jetzt am Ende der Trockenzeit zum Trinken an den wenigen verbliebenen Wasserstellen sammeln. Besonders die Zebras und die Giraffen haben es mir angetan.
Elefanten können wir während der Mittagspause an einem der staatlichen Restcamps beobachten. Die kleinen Elefanten machen sich einen Spaß daraus, auf Springböcke und Zebras zuzulaufen und sie anzutröten, worauf diese fluchtartig das Weite suchen.Das Kommen und Gehen der unterschiedlichen Tierherden ist spannend und die Zeit vergeht wie im Flug. Die Hitze zwingt uns schließlich zur Weiterfahrt. Auch im namibischen Spätwinter ist es tagsüber hier im Norden Namibias locker bis zu 35 Grad heiß und die Luft steht flimmernd über der völlig ebenen, trockenen Landschaft.Im Etosha-Park liegt die riesige Etosha-Pfanne, Salzkrusten ziehen sich über den sandigen Boden, wo dieser nicht vom nun am Ende der Trockenzeit gelb-graunen Savannengras bedeckt ist. Gnus und Wasserböcke, Kudus und Oryx-Antilopen ziehen zu den wenigen verbliebenen Wasserstellen, ein Löwenpaar liegt im Schatten unter einem Baum, einmal sehen wir eine Tüpfelhyäne in einem schlammig-braunen Tümpel sitzen.
Die Safaritage vergehen wie im Flug. Abends sitzen wir im Innenhof unseres Camps, es spielt Livemusik und die Gespräche drehen sich darum, wer heute wo welche Tiere gesehen hat. Allein für diese Augenblicke hat sich für mich die ganze Reise bereits gelohnt.Wie meine Reise durch Namibia weitergeht, lest ihr im zweiten Teil „Die Reise geht weiter – Auf Safari in Namibia Teil 2“!