Nach drei intensiven Wochen trennen sich unsere Wege wieder. Aus Facebook-Freunden sind Freunde geworden. Ob wir schon bald zu einer neuen Reise aufbrechen?

„Der Waggon ruckelt, mein Bett schaukelt und wenn ich mein linkes Ohr ganz fest auf die Matratze presse, spüre ich genau, wie die Räder des Zuges schwer über die Gleise rollen. Klack-klack, klack-klack, klack-klack. Ein Lichtkegel streift den Tisch neben mir, die Frau im Bett irgendwo hinter meinen Füßen stöhnt leise im Schlaf und dreht sich dann schwerfällig zur Fensterseite. Abenteuer Transsibirische Eisenbahn? Ganz sicher, aber eben doch so anders als erwartet.“ (Aus: „Das Abenteuer beginnt“)
Nach drei intensiven Wochen trennen sich unsere Wege wieder. Aus Facebook-Freunden sind Freunde geworden. Ob wir schon bald zu einer neuen Reise aufbrechen?
Kurz vor der chinesischen Grenze holt uns plötzlich das Militär aus unserer Kabine. Sind unsere kriminellen Machenschaften aufgeflogen? Nein, es ist bloß der Beginn einer fulminanten TV-Karriere.
In Ulaanbaatar werden wir von einem Fahrer abgeholt, der uns in den Nationalpark Gun-Galuut bringt. In der mongolischen Steppe wohnen wir in einer Jurte und erleben den Alltag der Nomaden.
Heute landen wir in einem echten „Touristen“-Zug. Dieser hat einen höheren Standard, frisches Bettzeug und heißen Kaffee im Angebot und wird vor allem von europäischen Reisenden für unfassbar viel Geld gebucht. Darauf stoßen wir an.
Was für ein Wind auf Olchon Island! Und was für eine schöne Insel! 72 Kilometer lang liegt Olchon Island mitten im größten Süßwassersee der Welt. Sie ist unsere zweite Station auf unserem langen Weg mit der Transsibirischen Eisenbahn. Und vielleicht schon jetzt der Höhepunkt.
Die Kohle wird knapp, die Temperatur im Zug sinkt beständig und die Toilette riecht sowieso schon bis zum eigenen Bett. Nein wirklich, mit den glitzernden Werbefilmen hat eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn nicht wirklich viel gemeinsam. Doch gerade das macht das Erlebnis so authentisch.
„Hat einer von euch Lust, mit mir nach Russland und in die Mongolei zu reisen?“ Mehr als diese kurze WhatsApp-Nachricht von Maria braucht es nicht, damit Verena, Marie und ich Feuer und Flamme sind. Denn obwohl wir uns zu diesem Zeitpunkt kaum kennen, will sich niemand von uns das Abenteuer „Transsibirische Eisenbahn“ entgehen lassen. Spontan sagen wir zu.
Ich sitze im Flugzeug, mein Blick geht zur Uhr auf dem Bildschirm an der Decke. „Estimated Arrival Time: 9:25 pm“. In 50 Minuten lande ich in Amsterdam, morgen Abend geht es weiter nach Bangkok. Dass ich auf meinem kurzen Zwischenstopp von Marie, Maria und Verena, die ich ein Jahr vorher während einiger fröhlicher Abende in Neuseeland kennengelernt habe, empfangen werde, kam so: