„Was, du fliegst schon wieder weg? Denkst du eigentlich auch mal an deinen ökologischen Fußabdruck?“ Ich muss schlucken und schaue meinen Bekannten an. „Naja, also…“ Aber er möchte mich nicht ausreden lassen, denn er ist sich seiner Sache sicher: Mein Reisen macht mich zu einem schlechteren Menschen…
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Wir wissen jetzt: Dieses Arbeiten von unterwegs funktioniert. Internet gibt es inzwischen selbst an den entlegendsten Orten und unsere Kunden haben auch keinen Aufstand geprobt. Nicht mal das Geld ist uns ausgegangen. Warum also gerade jetzt alles hinwerfen?
Die Zeit als Digitale Nomadin geht zu Ende, ich suche mir wieder ein festes Zuhause. Klar, dass jetzt viele fragen, wo es mir in den letzten Monaten am besten gefallen hat. So einfach aber lässt sich das gar nicht beantworten, denn jeder der Orte hatte sein Highlight, das mir besonders in Erinnerung bleiben wird. Hier lest ihr, was mir besonders fehlen wird.
Die Motoren heulen auf, ein Ruck geht durch die Kabine. Ganz langsam, als wollte es uns mit jedem Gramm seines Gewichtes entgegenschreien „ICH MÖCHTE AM BODEN BLEIBEN!!!!!“, setzt sich das Flugzeug in Bewegung. Der Pilot gibt Gas, draußen ziehen grüne Wiesen und Bäume im Schneckentempo vorbei. Dann endlich hebt sich die Nase in die Luft, das Flugzeug gleitet dem tiefdunkelblauem Himmel über Auckland entgegen.
Neulich war ich mal zwei Wochen in der Heimat. Zwei Hochzeiten wollten gefeiert werden und außerdem muss man sich dort ja auch mal blicken lassen, wenn man wie wir ständig unterwegs ist. Eine Frage, die mir dort häufiger gestellt wurde, war: Wie findet ihr unterwegs eigentlich eure Unterkünfte?
Studenten sind immer pleite, essen nur Nudeln mit Ketchup und auf Reisen gehen können sie sowieso nicht. Ja, mit diesem Vorurteil werde auch ich hin und wieder konfrontiert, von vielen Menschen. Dazu kommen dann ungläubige Blicke, wenn sie hören, dass ich mir ein Leben ohne Reisen nicht vorstellen könnte — auch dann nicht, wenn ich studiere.
Mit der Zeit haben wir unsere Ansprüche an die Orte, an denen wir leben, immer weiter gesenkt. Während wir am Anfang mal Mauritius auserkoren hatten, weil es dort eine stabile Infrastruktur inklusive Krankenhäuser mit europäischem Standard, Glasfaser-Kabel-Internet und weder Pest noch Cholera gibt, sind wir im Laufe der Zeit wirklich abgehärtet. Haben aber auch gemerkt: Sansibar war zu krass.
Wir machen dann jetzt mal Urlaub! Glaubst du nicht? Verstehst du nicht? Wo wir doch sowieso seit fast schon zwei Jahren direkt am Strand leben? Lass es mich dir erklären!
„Gelbfieberimpfung für Reisende nach Sansibar jetzt Pflicht!“, meldet das Auswärtige Amt Anfang Oktober 2017 und schreibt, dass sowohl bei direkter Einreise aus Europa als auch bei Einreise vom tansanischen Festland der Nachweis vorzulegen ist. Puh, da habe ich ja gerade nochmal Glück gehabt. Welche Alternativen aber gibt es, wenn man die Impfung aus gesundheitlichen Gründen nicht bekommen kann?