Nach drei intensiven Wochen trennen sich unsere Wege wieder. Aus Facebook-Freunden sind Freunde geworden. Ob wir schon bald zu einer neuen Reise aufbrechen?
Fünf Tage, das habe ich in meinem alten Tagebuch noch einmal nachgelesen, sind wir zwei Jahre zuvor in Neuseeland zusammen gereist, in einer Gruppe von 20 Leuten, landeten nur durch Zufall im selben Hostelzimmer und haben uns so richtig erst an zwei Abenden beim Feiern in Queenstown wirklich kennengelernt, bevor wir alle in unterschiedliche Richtungen weitergereist sind.
Wir sind jetzt Freunde
Die Leute, denen wir die Geschichte auf unserer Reise erzählen, haben uns immer ganz ungläubig angeguckt. „Und dann?“, haben sie gefragt. Und wir haben scherzhaft geantwortet: „Dann waren wir Facebook-Freunde“, was unsere Beziehung zueinander tatsächlich ziemlich genau beschreibt, denn Kontakt hatten wir in der Zeit danach tatsächlich selten. Bis Maria uns eines Tages eine Nachricht schickte und fragte, ob wir Lust hätten, mit ihr gemeinsam mit der Eisenbahn nach China zu fahren.
Auch jetzt sind wir noch Facebook-Freunde, kennen das „echte“ Leben der anderen nur aus Erzählungen, wissen aber, dass unser Alltag ganz unterschiedlich ist. Einen Plan, wann wir uns wiedersehen, haben wir nicht.
Der letzte Abend in Peking
Unseren letzten gemeinsamen Abend zelebrieren wir deshalb ausgiebig, wie wir es einst in Queenstown geübt haben. Spinnen herum, dass unsere nächste Reise nach Island gehen soll oder vielleicht auch nach Afrika. Hoffen inständig, dass einer dieser Träume wahr wird, und ahnen gleichzeitig, wie unwahrscheinlich das ist.
Wenigstens ein verlängertes Wochenende in Europa wollen wir aber bald zusammen verbringen, das versprechen wir uns vor dem Abflug hoch und heilig. Denn eines sind wir nach dieser Reise ganz sicher: Viel mehr als nur Facebook-Freunde!
Zurück zuhause
Zwei Monate nach meiner Rückkehr stirbt meine Mutter an den Folgen ihrer langjährigen Krankheit. Die Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn ist für sie Zeit ihres Lebens nur ein Traum geblieben. Ich hingegen bin umso überzeugter, dass ich mit meinem „Ja“ zur Reise genau die richtige Entscheidung getroffen habe. Gerade weil es im Leben eben doch nicht immer für jeden eine nächste Chance gibt.
Du hast den Anfang verpasst?
Alle Teile unserer Reise kannst du hier nachlesen:
Der Auftakt zu einer großen Reise – Pläne schmieden für die Transsibirische Eisenbahn
Das Abenteuer beginnt – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil I: Moskau-Jekaterinburg
Ausflug zur Olchon Island – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil III: Olchon Island
Leben wie die Nomaden – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil V: Ger-Camp
Du kannst es gar nicht abwarten, …
auch mit der Transsibirischen Eisenbahn zu fahren? Dann bist du jetzt sicherlich auf der Suche nach weiteren Empfehlungen. Zwei Geheimtipps habe ich für dich:
- Den „Reiseführer Transsib-Handbuch: Alle Strecken zwischen Moskau, Vladivostok, Ulaanbaatar und Beijing“*, der für mich persönlich die besten Tipps und viel Hintergrundwissen bereithält.
- Und die Facebook-Gruppe „Transsibirische Eisenbahn“, die der Blogger „Andersreisender“ gegründet hat. Er schreibt in seinem Blog auch viel über seine Reisen mit der Transsib – ein Blick lohnt sich.
Warst du auch schon mit der Transsib unterwegs?
Dann erzähl mir sehr gerne mehr davon – unten in den Kommentaren! Ich freue mich!
Und wenn du auch weiterhin dabei sein möchtest, …
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Toll! Ich möchte bitte mehr darüber lesen. :-)
Das krieg ich hin ;) Ist nur nicht sooo leicht mit dem Internet hier … Bin gespannt auf deine Berichte, kann da noch n paar Tipps zu „working abroad“ gebrauchen ;)
Da hast du leider recht!
LG Rolf